Training

Ein Retriever will beschäftigt sein…

Wenn man sich einen Welpen ins Haus holt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man, bis er richtig erzogen ist, viel, viel Zeit investieren muss. Einmal die Woche eine Welpenschule zu besuchen und zu denken, da lernt der Kleine das, was er können muss, ist mehr als illusorisch. Ihr Welpe lernt ständig. Das wichtigste, was er begreifen muss, ist, wer der Chef ist.

Chef sein bedeutet dabei nicht nur bestimmen dürfen, was ja immer auch negativ belastet ist, sondern in erster Linie für den Hund auch die Sicherheit, dass der Chef für alles sorgt, solange er, der Hund, nur nach seinem Herrchen schaut und ihm alles recht macht.

Wenn ein Hundeführer nicht diese Chefposition einnimmt, wird so nach und nach der Hund dies tun. Ein Team von Gleichberechtigten gibt es in der Beziehung zum Hund nicht. Einer muss die Verantwortung übernehmen und zwar richtig. Dann braucht es in der Erziehung kaum scharfe Worte und jeder, sowohl Mensch und Tier haben Spass daran.

Begegnung mit anderen Hunden

Immer wieder begegnen uns beim Spaziergang Leute, die beim Auftauchen eines Artgenossen ihren eigenen Hund sofort straff an die Leine nehmen. Natürlich möchte man, dass der eigene Hund in dieser Situation schön bei einem bleibt und nicht sofort zum anderen hinstürmt. Weder aus Freude noch aggressiv.

Um dies zu erreichen, muss ich in dieser Situation dafür sorgen, dass sich mein Hund auf mich konzentriert und ganz normal, ohne die Richtung zu wechseln am anderen vorbeigehen. Keinesfalls darf man angespannt und selbst voller Angst an der Leine ziehen oder gar mit dem Hund in scharfem Ton reden. Denn dadurch würde man seinem Hund signalisieren, pass auf, da kommt wirklich irgendetwas gefährliches, Herrchen ist ja auch aggressiv.

Aber wie konzentriere ich meinen Hund auf mich?

Richtig verhalte ich mich folgendermaßen: Sprechen Sie freundlich mit ihrem Hund, als wollten sie mit ihm spielen, bzw. tun sie das auch. Zeigen (nicht geben) sie ihm ein Leckerli oder dass sie ein Spielzeug in der Hand haben. Während der Hund sich um sie und das Spielzeug kümmert oder versucht an sein Leckerli zu kommen, gehen sie am anderen Hund vorbei. Bitte die Leine dabei möglichst immer ganz locker lassen. Sind sie am anderen vorbei, darf ihr Freund endlich seine Belohnung auch tatsächlich haben und wird gelobt.

Literatur

Zum Thema Hundeerziehung gibt es Unmengen von Literatur. Zwei Büchlein, die ich persönlich empfehlen kann, sind: „Kleine Welpenschule“ und „Kleine Retrieverschule“ von Beate und Gereon Ting.

Aufbauend ist, gerade für den, der sich mit Apportieren beschäftigen möchte, noch „Die Kosmos-Retrieverschule“ von Norma Zvolsky zu empfehlen. Wer dann Gefallen an der Dummyarbeit findet, sollte sich auch „Die drei Apporte“ von Tineke J.Antonisse-Zijda zulegen. Hier werden grundsätzliche Dinge wie z.B. die Auswirkung der Windrichtung usw. prima erklärt.

…und wo übe ich?

Generell wird überall geübt. Beim Aussteigen aus dem Auto, beim Betreten des Hauses, in der Küche, im Wohnzimmer, im Garten … morgends, mittags und abends. Hilfe bekomme ich auf jeden Fall bei meinem Züchter und dann auch in guten Welpen- und Hundeschulen oder auch Hundeplätzen. Wichtig ist, immer zuerst ansehen und dann entscheiden, kommt das für uns in Frage.

Unsere Trainingsgruppe

Wir treffen uns regelmäßig Samstag Vormittag mit anderen Retrieverbesitzern zum gemeinsamen Training. Wo das, was man die Woche über alleine mit seinem Hund trainiert hat, auch mal im Beisein anderer geübt werden kann. Natürlich geben die, die schon etwas weiter sind, den Anfängern entsprechend Tipps und machen Vorschläge. Grundsätzlich ist aber jeder gefordert, sich selbst darüber Gedanken zu machen, was er mit seinem Hund tun kann, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen und wie z.B. auch die Helfer reagieren oder eingreifen sollen.