Ein Welpe zieht ein

Die Wartezeit auf einen Welpen!!!

Vom ersten Anruf bei einem Züchter bis man endlich den Welpen in der Familie begrüßen darf, vergehen manchmal Monate. Jedoch sollte man diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Viele Vorbereitungen können und müssen getroffen werden.

Was braucht der Welpe?

  • Zeit
    Planen sie also mindestens 3-4 Wochen Urlaub, sobald der Welpe bei ihnen ist. Aber Vorsicht, dieser Urlaub findet zu Hause in den eigenen Vier Wänden statt und ist in erster Linie ein „Trödelurlaub“. Ihr Welpe wird am Anfang immer nur kurze Aktiv-Phasen haben und danach wieder einige Zeit (Stunden) schlafen. Spazierengehen kann man auch noch nicht sonderlich. Als Richtwert für die Dauer der Spaziergänge kann man das Alter des Welpen in Wochen heranziehen. Soviele Wochen, wie er alt ist, soviele Minuten darf er in etwa laufen. Den Rest des Spaziergangs verbringt der Welpe auf dem Arm, in der Tragetasche oder im Kinderwagen.
  • Informiertes Herrchen
    Besorgen Sie sich Literatur. Zwei Büchlein, die ich persönlich empfehlen kann, sind: „Kleine Welpenschule“ und „Kleine Retrieverschule“ von Beate und Gereon Ting.
  • Hundedecke
    Diese bringen Sie einige Tage bevor Sie den Welpen holen zu Ihrem Züchter. Ihr Kleiner wird froh sein, wenn im neuen Zuhause wenigstens etwas nach Mama und Geschwistern riecht.
  • Wasser-/Futternapf
    Welche Ausführung Sie wählen, ob mit oder ohne Ständer… bleibt Ihnen überlassen.
  • Welpenfutter
    Richten Sie sich nach dem, was Ihr Züchter empfiehlt. Vielleicht besorgt er auch gleich die erste Ration. Keine Futterumstellung in den ersten Tagen!!!
  • Halsband
    Wählen Sie ein Halsband für kleine Hunde aus. Wichtig ist, dass es ganz zu öffnen ist und einen einfachen, mit einer Hand zu öffnenden Steckverschluss hat. Vorteilhaft vorallem in der dunkleren Jahreszeit sind reflektierende Elemente daran. Auf keinen Fall sollten sie ihren Hund mit Geschirr führen. Bei allem Positivem: ich kenne keinen einzigen Hund mit Geschirr, der anständig nebenher läuft. Meines Erachtens lernen die Hunde damit konsequent an der Leine zu ziehen!
  • Leine
    Sie muss einfach zu bedienen sein und sollte entweder lang genug sein oder eine Schlaufe haben, die man öffen kann. Damit Sie den Welpen auch einmal wo anbinden können (natürlich nur bedingt unter Aufsicht). Wenn ihr Hund dann anständig an der Leine läuft, empfehle ich auf eine Moxonleine umzusteigen.
  • Bürste
    Für den Anfang eine kleine Drahtbürste. Später finde ich eine größere Drahtbürste (für Bauch, Ohren und Schwanz) und einen Striegel am besten. Achtung: Ein Golden Retriever darf nicht geschoren werden. Das verschafft ihm keine Erleichterung bei Hitze, sondern beraubt ihn seines natürlichen Schutzes dagegen! Lassen sie sich von ihrem Züchter zeigen, wie ein Golden getrimmt wird!
  • „Laufstall“/Kennel…
    Es geht darum, vorallem Nachts den Aktionsradius Ihres Welpen zu begrenzen, damit er lernt, sich zu melden, wenn er muss. Bei Charline erfüllte ein alter Laufstall ohne Boden diesen Zweck. Er wurde, wenn wir zu Bett gingen, einfach über den Welpen gestellt, ohne dass ich diesen wecken musste. Für Iniko hatten wir einen Kennel aus einem Nager-Freigehege und einem Brett als Deckplatte gebaut. Wie er verwendet wird, ist prima erklärt in: „Kleine Welpenschule“ von Beate und Gereon Ting
  • Alte Handtücher/Bettlaken
    Je nach Wetterlage wird Ihr Welpe öfter nass und schmutzig sein. Bestes Mittel, um ihn wieder sauber zu bekommen, ist ein großes Bettlaken, mit dem er trocken gerubbelt wird. Baden ist eigentlich nur im Notfall angesagt.
  • Spielzeug
    Seien Sie sparsam damit. Spielzeug am besten nur in Ihrem Beisein. Die meisten Hunde haben eher zu viel als zu wenig. Das Spielen soll von Ihnen ausgehen. Wobei gerade in der Anfangszeit ein Kuscheltier schon manchem Welpen über den Verlust der Geschwister hinweggeholfen hat. Allerdings wird auch das irgendwann zerlegt.
  • Dummy
    Wer gerne einmal Dummyarbeit mit seinem Hund machen möchte, sollte schon seinem Welpen zu verstehen geben, wie wertvoll und toll diese Dinger sind. Zu Beginn verwendet man die kleineren oder evtl. sogar die Futterdummys. Lassen Sie sich den Umgang damit, von Ihrem Züchter zeigen.

Und noch ein Tipp: Innerhalb der ersten 5 Tage, die der Welpe dann bei ihnen ist, sollten sie unbedingt auf eine Leine verzichten! Lassen sie den Kleinen nur im Garten laufen oder auf einer Wiese/Wald, wo er ungefährdet springen kann. Diese 5 Tage sind wichtig, damit sie selbst lernen den Kleinen entsprechend zu locken, damit er ihnen folgt. Und damit sie selbst das Vertrauen bekommen, dass er ihnen auch überall hin folgt. Nach dieser Zeit gewöhnen sie ihn dann Schritt für Schritt an die Leine.

Und was noch…?

Machen Sie ihre Wohnung „Kleinkind sicher“! Räumen Sie alles weg, was herumliegt. Besonders kleine Dinge, die verschluckt werden können. Ihr Welpe wird am Anfang sicher alles klein kriegen, was ihm vor die Nase kommt. Loben Sie ihn immer, wenn er Ihnen etwas bringt. Auch wenn es kaputt ist und Sie dem Heulen nahe sind. Mit der Zeit lernt er, die Dinge unbeschädigt zu bringen, und Sie haben eine kostenlose Aufräumhilfe.

Achten Sie auf giftige Pflanzen und herunterhängende Dinge wie Tischdecken oder Kabel. Wenn Sie Teppiche wegräumen können, tun Sie es, bis Ihr Welpe sauber ist. Vorsicht bei Teppichfransen in der Nähe von Lieblingsplätzen.

Sperren Sie Treppen ab. Achten Sie darauf, ob Balkon- oder Treppengeländer auch eng genug sind, dass der Welpe nicht dazwischen durchfallen kann! Prüfen Sie die Umzäunung Ihres Gartens.

Alles schon erledigt…?!

Schauen Sie mal auf der Homepage des DRC nach, welche Termine für Ausstellungen, Prüfungen oder Workingtests anstehen. Vielleicht haben Sie ja Gelegenheit mal irgendwo zuzusehen. Gerade Workingtests sind sehr interessant. Rufen Sie einfach beim Sonderleiter an und fragen nach der genauen Wegbeschreibung.

Werden Sie Mitglied im DRC, dann bekommen Sie auch regelmäßig unsere Clubzeitung mit vielen Informationen über Ausstellung, Arbeit und Ausbildung, sowie Bildern, Terminen und und und…

Sicher gibt es auch bei Ihnen Welpen- und Hundeschulen. Sehen Sie sich diese einfach schon mal unverbindlich an. Wie läuft eine Stunde dort ab? Wird der Impfpass von Neulingen kontrolliert, bevor sie auf den Platz dürfen? Gibt es ein „Programm“? Wird der Platz immer wieder anders gestaltet? Ist es ein offener Kurs? … Erkundigen Sie sich!

Ganz wichtig:

Wie wünschen Sie sich später ihren erwachsenen Golden? Was darf dieser dann noch? Wie sieht es aus mit Hochspringen? Auf dem Sofa Liegen? Im Bett? Soll er auf das erste Kommando hören oder ist auch noch nach 10 Mal ok? Wohin soll er sie später mal begleiten? Überallhin? Darf er in jedes Zimmer? Gefällt es Ihnen, wenn fremde Hunde auf Sie zustürmen? Wie wirkt es auf Sie, wenn Herrchen hinter ihrem Hund hergezogen werden? Sind Sie oder Ihre Kinder schon mal in Hundescheiße getreten? Haben Sie schon mal den Sockel Ihres Hauses neu verputzen müssen, weil ständig Hunde daran gepinkelt haben?

Stellen Sie sich immer vor, es ist absolutes Matschwetter und sie haben sich gerade fertiggemacht um Auszugehen… Oder aus irgendwelchen Gründen müssen Sie ihren Hund für kurze Zeit zu Freunden geben. Erziehen Sie ihn so, dass sie das anderen zumuten können! Machen Sie einen Plan, den Sie mit der ganzen Familie absprechen. Und genau danach erziehen Sie Ihren Welpen. Von Anfang an und konsequent.

Darf der erwachsene Hund nicht an Menschen hochspringen, darf das der Welpe auch von Anfang an nicht. Ist man nicht bereit mit dem erwachsenen Golden das Sofa zu teilen, so darf auch der Welpe nicht darauf. Darf der 40kg Golden nicht an der Leine ziehen, darf der Welpe das auch nie. Wollen Sie nicht auf die Hinterlassenschaften eines Vierbeiners treten, so entsorgen Sie die Ihres eigenen Hundes immer sofort…

Es ist viel leichter, einem Welpen etwas beizubringen als einem ausgewachsenen Hund.
Ein Welpe ist nie zu klein zum Lernen!!!